E- Mobilität 2018 – Was kommt auf uns zu?
Elektrische Firmenflotten, bezahlbare und alltagstaugliche E-Mobile und der Ausbau von Infrastrukturen: 2018 kann für die Elektromobilität das Jahr des Durchbruchs werden. Kann!
Viele Politiker und Automobilhersteller reden sich mit dem Henne-Ei-Problem heraus. Ladeinfrastruktur für was oder wen? Es fahren ja keine Elektromobile auf den Straßen! Kann man Autos nicht laden, warum dann in die Entwicklung selbiger Geld investieren?
Ausnahmen gibt es trotzdem: Elon Musk zum Beispiel wird oft als “Game-Charger” bezeichnet. Als er den Tesla Model S vorstellte, rieben sich nicht nur Endkunden die Augen. Auch um die Infrastruktur kümmerte er sich. So stellte er zum Beispiel Schnellladestationen an Autobahnen und Hotels (anfangs kostenlos) zur Verfügung. Den etablierten Automobilherstellern wurde schlagartig klar, dass Sie in diesem Bereich die Entwicklung komplett verschlafen haben. Diese versuchen nun nachzuziehen.
2017 wurden weltweit ca. 1.000.000 Elektroautos verkauft. Ein Zuwachs von rund 45%! Ein Großteil des Wachstums ist allerdings auf Subventionen zurückzuführen. Etwa die Hälfte der abgesetzten Automobile wurden in China verkauft. hier ist der Wechsel zur Elektromobilität ein industriepolitisches Staatsziel. Folglich führte BAIC EC 180, ein chinesisches Fahrzeug, die Rangliste an. Gefolgt von Tesla und Nissan. Der BMW i3 liegt in der Weltrangliste auf Platz 9 und ist somit bester deutscher Hersteller.*1
Die Deutsche Post stellt seit 2016 kontinuierlich von Diesel- auf Elektroantriebe um. Da sich keine passende Lösung für dieses Vorhaben fand, entschloss sich die Post dazu, die Automobile nach ihren Anforderungen selbst zu entwickeln und zu bauen. Mit der Firma Streetscooter GmbH, die mittlerweile durch die Deutsche Post übernommen wurde, ermöglichte dies.
Wie es klappen kann zeigt auch das Beispiel Norwegen. Oslo hat zum Beispiel die höchste Dichte an Elektrofahrzeugen. In Norwegen werden herkömmliche Verbrennungsmotoren extrem besteuert, Elektromobile sind davon befreit. So kann es sein, dass ein E-Golf billiger ist als ein Golf mit Verbrennungsmotor. Weitere Vorzüge: Kostenloses benutzen von Fähren, keine Mautgebühren, kostenloses Laden an öffentlichen Ladesäulen.
tbc.
*1 Quelle: Automobil-Produktion.de
Norwegens unaufhaltbarer Elektro-Boom
Etwa 52 %* der Neuzulassungen im Jahr 2018 hatten einen alternativen Antrieb. In diesen Prozenten sind sowohl Erdgas- und Brennstoffzellenantriebe als auch Hybrid- und Elektroantriebe enthalten. Ein Grund für die Beliebheit der Elektromobile ist mit Sicherheit die enorme staatliche Förderung. Während der Staat herkömmliche Autos erheblich besteuert, fallen beim Kauf der Elektromobile keine Steuern an. Durch weitere Goodies wie die kostenfreie Nutzung von Fähren und Mautstraßen oder eine geringere KfZ-Steuer machen Elektroautos so attraktiv. Hinzu kommt, dass geplant ist, ab 2025 nur noch abgasfreie PkW´s verkaufen zu dürfen. Ziel der norwegischen Regierung ist es unter anderem die Emissionen aus dem Sektor Verkehr zu halbieren, und dass bis zum Jahr 2030. 2050 soll dann der letzte Verbrennungsmotor von den Straßen verschwinden. Ob dies möglich sein wird bleibt abzuwarten. Aber die weitergehenden Pläne, wie zum Beispiel der Einsatz von Elektrofähren und anderen Elektrischen Schiffen, machen deutlich, wie ernst es der Regierung ist.
Drastischer Einbruch bei den Diesel-Neuzulassungen
2017 waren lediglich ca. 23% der Neuzulassungen in Norwegen Dieselbetriebene Automobile. 2010 lag der Diesel noch bei ca. 76%. Einen Grund hierfür, neben den Abgasaffären, könnte auch sein, dass es 2017 erstmals Fahrverbote für Dieselfahrzeuge in Oslo gab. Zuwiederhandlungen wurden mit Strafen in Höhe von ca. 170 Euro bestraft. Dass die Bevölkerung mit Unverständnis reagierte hatte nicht zuletzt mit der Tatsache zu tun, dass Ihnen noch vor 10 Jahren zum Kauf von Diesel-Fahrzeugen geraten wurde. (Ein Schelm wer Böses dabei denkt)
Boom gut für deutsche Autobauer
Der E-Golf von Volkswagen und der I3 von BMW sicherten sich den Platz an der Tabellenspitze. Der Volvo V90 mit Dieselantrieb kommt als bester Diesel auf Platz 14.